Ist es wirklich schon zehn Jahre her, als ich den Schritt in die Selbständigkeit gewagt habe?

Es fühlt sich fast wie gestern an, als ich mit einem gewissen Unbehagen und gleichzeitig einer unbändigen Motivation mein Gewerbe bei der Stadt Augsburg angemeldet habe.

Ein kleines Auto hatte ich mir schon Ende des Vorjahres zugelegt, das Firmen-Logo war schon entworfen und eine kleine unprofessionelle Website wartete nur darauf „scharf“ geschaltet zu werden.

Das erste kleine aber feine Firmenauto.

Und dann immer diese Sorgen: Soll ich das Risiko einer Selbständigkeit überhaupt eingehen? Das Handwerk beherrsche ich, aber was ist, wenn ich keine Aufträge bekomme? Was, wenn ich doch mal länger krank werde? Gibt es Vorbehalte aufgrund meiner griechischen Wurzeln? Und all die Formalitäten, die zu beachten sind. Von Buchhaltung und Steuern hatte ich ohnehin keine Ahnung!

Für all die Formalitäten und die Finanzen musste also ein Deal her: ohne Mitwirken meiner Frau wird sich nicht selbstständig gemacht. Praktischerweise ist meine Frau Betriebswirtin und hat manchmal einen (für mich auch anstrengenden) Hang zum Perfektionismus. Sie sagte zu. Also war klar:

WIR wagen den Schritt in die Selbständigkeit als Malermeister in Augsburg.

Die ersten Fotoversuche

Die ersten Fotoversuche für die neue Website

In 2013 war eine eigene Werkstatt noch ein weit entfernter Traum. Meine Schwester hatte mir eine kleine Nische in ihrem Warenlager kostenlos zur Verfügung gestellt. An Personal zur Verstärkung war auch nicht zu denken. Dieses muss doch auch dauerhaft beschäftigt und bezahlt werden. 

Gefühlte unendlich viele sieben-Tage-Wochen, zahlreiche schlaflose und lange Nächte mit Büro-, Planungs und IT-Kram lagen hinter uns und nebenbei musste auch noch gemalert werden.

Schritt für Schritt erreichten wir genau durch diesen Fleiß immer mehr Kunden und damit einige Meilensteine, die ich mir nicht hätte erträumen lassen. Ein kleines erstes Lager in Haunstetten (ohne Toilette und Heizung, aber hey, immerhin schon mal Etwas!), der erste und nicht letzte Mitarbeiter, die erste Auszubildende und zwischen all dem hat mich der jetzige Malerbetrieb in der Kopernikusstraße 69, 86179 Augsburg gefunden, den wir komplett auf unsere Bedürfnisse umgebaut haben.

Zehn Jahre später, stehe ich hier: eine eigene Malerwerkstatt, einige Fachkräfte ausgebildet, derzeit zwei Gesellen und eine Auszubildende und ich bin um eine Vielzahl an Erfahrungen mit Höhen und Tiefen reicher.

Ob ich den Weg in die Selbständigkeit bereue? Manchmal schon und gewisse Unsicherheiten, die mich in 2013 am Tag meiner Gewerbeanmeldung plagten, beschäftigen mich immer noch. Und die Wochenenden, an denen meine Frau und ich oft Büroarbeit machen, sind immer noch da.

Aber da ist auch noch diese unbändige Motivation, die mich nach wie vor treibt. Und dieser Stolz, der mir sagt, dass die Entscheidung, sich selbständig zu machen, einzig und allein richtig war.

Diese Entwicklung wäre nicht ohne alle jetzigen und auch ehemaligen Mitarbeitenden möglich gewesen, auf die ich zählen kann/konnte sowie eine großartige und treue Kundschaft. Einige meiner Kunden begleiten mich sogar schon seit einem Jahrzehnt.

Und natürlich möchte ich meiner Familie danken und last but not least meiner Frau, die im Hintergrund ihre Fäden zieht und für mich da ist und das trotz ihres Vollzeitjobs in einem anderen Unternehmen.

Ein großes Dankeschön!

Ein großes Dankeschön!

Ich wiederhole mich vielleicht, nach zehn Jahren Selbständigkeit: aber ein bisschen stolz bin ich schon.

Auf die nächsten 10 Jahre mit „mehr Spaß durch Farbe!“

 

Ihr Malermeister Perry